Geburtstag

60 johr, a launge zeit, es is scho schwer,
die herbste kumma sehgn und wieder geh –
und oft - und immer wieder,
die johreszeit'n mit'n schnee –

da sitzt a jetzt und hat sei freid,
daß olle, die er g'ruaf`n hot
a kumma san, de vülen leit

g'selligkeit glaub i, de hot a gern
und musisch is a, wia ma wissen
privat und im beruf beflissen

er tuat de luftstrecken da flöten verkürzen oder valängern,
zwengan guat'n ton
applaus is daun des scherzl
vom musikanten-lohn

er gibt a unterricht in da musik,
vasuacht den frotzen s'blosen z'lerna
und kennt, des kennt's ma ehrlich glaub'n,
an wirklich echt'n weana

de freindlichkeit, den geist den wochen,
jo foßt-ois ob a'n pocht häd - a des lochen.
und a da schorfsinn und de lebensfreid -
obwoi a biss'l krank- an grossen potzen herzlichkeit.

da kopf mit buggstaben aus de biacher voll,
und a vom instrument de töne -
a voda mit an guaden hoit - fia seine söhne

des hirn net faul und glei parat, a berg kultur und ratio,
so kemma eam - den clivio

und manchmoi, saumstag, samma g'sessen,
ham trotscht und diskutiert und gessen -
a pizza, daun an wei - haben wieder g`redt- und g`raucht
und daun die zeit vagessen

des zigarettel zum kaffee-
haum ois besprochen wos z'reden wichtig is,
die wöd, die biacher, s'theater, s'kino und an fliagenschiss.
den buschkawüh von letzter woch'n vun an zeitgenossen -
und vun irgendwem de sommasprossen.

und wia man hoit so reden - rauchen und a trinken -
is a vertrautheit einekräut in mi,
und i sitz gern - und hoffentlich no oft -
dem clivio vis a vis.

© hp


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